In den vergangenen Wochen habe ich mich nochmals eingehend mit meiner Beziehung zu natürlichem Material beschäftigt. Mich fasziniert die getrocknete, stehen gebliebene Natur. Ich mag es, wenn Blätter braun werden und Spuren ihres Seins zeigen. Verblühte Blüten zeigen gerade dann ihre wahre Pracht, wenn sie verblühen. Die melancholischen Farben bringen mich um den Verstand. Genau das Material hat die Chance dauerhaft seine Schönheit zu zeigen (Ich denke hier zum Beispiel an eine Installation in einer Galerie).
Als angehender Gestalter für Blumenkunst lotet man regelmäßig seine Grenzen zwischen der Kunst und der Floristik aus. Wo steht man gerade? Muss ich gerade jetzt natürliches Material verarbeiten? Oder reicht es sich davon inspirieren zu lassen und komplett nonfloral (mit Draht, Papier, Farbe) zu arbeiten?
Meine Auseinandersetzung mit meinen Gewirken in der Vergangenheit zeigt genau das. Sie sind komplett von Kokons aus der Natur inspiriert und wurden durch meine Hand künstlerisch interpretiert. Sie ähneln noch ihrem Vorbild, transportieren aber eine andere, vermenschlichte Aussage. Meine Botschaft. In der Welt des naturfremden Materials habe ich mich sehr wohl gefühlt. So wohl, dass ich mich nun in die Welt des Mikrokosmos wage. Das interpretieren, formen, was uns im Alltag vorenthalten bleibt und mit bloßem Auge unsichtbar ist. Ich möchte, dass meine Objekte dem Betrachter eine Geschichte erzählen und ihn gleichzeitig beeindrucken und abstoßen.
Nervenvernetzungen im Gehirn. Pflanzenzellen als Epidermis Schicht; als Haut. Knöcherne Gestelle, die einen Organismus stützen. Zellverbindungen, Vernetzungen von Nervenzellen, Knochenkorpus, Kristalle. Wir tauchen in eine Welt ein, die vielleicht eklig ist, aber die uns die Wunder der Natur unter der Glaskuppel sichtbar macht. Ein spannendes Thema, welches mich gerade SEHR inspiriert. Hier seht ihr die ersten Ergebnisse.