Wege(n) der Kunst

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Wege(n) der Kunst

Ja da sitze ich nun und versuche mich zu orientieren. Zwischen Künstlern die ich weder nacheifern möchte – noch kopieren. Verloren in einem Strudel in mir selbst. Zwischen machen wollen und studieren; beobachten. Was ist denn der richtige Weg ein Künstler zu werden?

Sich eine Ausstellung anschauen und sich denken „Das möchte ich auch so machen!“? Sicher nicht.
Gestern habe ich meine Installation mit den Dombeyablättern im Atrium des Hochbauamtes in Freising aufgebaut und zeitgleich eine Fotostrecke des Aufbaus erstellt. Ich bin nicht zufrieden damit.

Mit dem Objekt schon – aber nicht mit dem Ergebnis, sondern mit dem Weg den ich gegangen bin, bis ich damit fertig war. Die Fotos können nicht im geringsten ausdrücken, was ich beim erarbeiten; ja beim  Anordnen der Blätter in der Luft gefühlt habe. Es war wundervoll. Tänzerisch. Ich habe gespürt wie die Blätter tanzen. Und ich habe innerlich mitgetanzt.

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Hier schwebt wenige cm über dem harten Betonboden ein Blatt. Es wirft einen Schatten unter sich auf die Fläche. Ich liege gebückt davor mit der Kamera vor meinem Gesicht. Was ich durch die Linse sehe versetzt mich in erstaunen.
Diese innige Verbindung zwischen Blatt und Boden. Dieser Luftraum zwischen beiden Elementen. Er hat mir so viel erzählt. Es war ein unglaublich intimer Moment. Diese Fast-Berührung zwischen Blatt und Boden. Da war so viel Spannung und Emotion zwischen den beiden. Unglaublich sensibel, feinfühlig. Ich hatte Gänsehaut und konnte meinen Finger nicht vom Auslöser lassen. Ich wollte diesen Moment festhalten. Dieser sanfte Kuss zwischen Blatt und Boden. Der keiner ist. Und das Schweben, welches keines ist. Die Illusion des Schwebens ist eine wundervolle. Ich wünsche mir einmal das Gefühl der Schwerelosigkeit. Einmal möchte ich sanft hochgehoben werden von einer unsichtbaren Kraft. Einmal möchte ich diesen intimen Moment zwischen mir und dem nichts spüren.

Was ich damit sagen will: Es geht nicht um das Ziel. Der Weg ist das Ziel. Und die Dinge, Emotionen und Gefühle, die dich auf dem Weg begleiten. Das ist viel wichtiger als am Ziel zu stehen. Und ich glaube das ist Kunst. Nicht weil ein Ergebnis dort steht, sondern was die Tätigkeit des Machens mit einem selbst gemacht hat. Und was die Dokumentation dieser Mach-Tätigkeit mit dem Betrachter macht. Vielleicht nicht die gleichen Emotionen hervorrufen, wie bei mir. Aber der Betrachter soll berührt werden. Tief im Inneren seiner Selbst. Ich möchte den Betrachter verzaubern. Und in meine Welt. Holen.

Meine Schwebe – Welt.

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