Mombrus – Ein Nachtrag

Kommunikation. Verschmelzung. Austausch.

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Mein Bestreben ist es schon seit langem ein Gefühl auszudrücken, welches ich bekam, als ich meine Installation die Ästhetik des Schwebens aufbaute und fotografierte. Ich entwickelte meine letzte Arbeit, den Mombrus, weiter und konnte die Nähe und das Gefühl dank des Mediums Fotografie sehr gut zum Ausdruck bringen. Ein Verlaufsprotokoll.
Kommunikation.

Zwei Objekte wie ein Blatt und der Erdboden kommen sich so nahe, dass sie eine Beziehung zueinander haben, oder entwickeln. Ein Austausch von Nähe findet statt. Beide Objekte kommunizieren miteinander. Als ich damals auf dem Boden lag um die Installation zu fotografieren, erstaunte mich dieser unschuldige, unscheinbare Austausch und fesselte meine Aufmerksamkeit. Zu weit weg um sich zu berühren. Nah genug um Nähe zu vermitteln und einen sanften Schatten zu werfen. Zufälliges Aufeinandertreffen? Die Abwesenheit von Kontrolle. Die Anwesenheit von Nichts. Der Austausch von Gefühlen, Emotionen. Ein Verhältnis zweier völlig ungleicher Elemente. Das Aufeinandertreffen zweier Welten. Unten und Oben

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Die Verschmelzung.

Nachdem ich den Mombrus aus Folie fertig gestellt hatte, störte es mich, dass dieser meine Emotionen und den Austausch nicht hundertprozentig vermitteln konnte. Das Leben ist Veränderung. Ich veränderte den Mombrus und wickelte das weiße Metallskelett mit Frischhaltefolie gegen eine Holzplatte. Das Skelett wurde gegen die Platte gedrückt. Die gespannte Folie erzeugte einen Zwischenraum, der von den Metallstäben in viele kleine Zwischenräume geteilt wurde Diese erzeugte so eine Art „Innenraum“, indem sich das Skelett ausbreitete. Mir gefiel am besten, dass sich die Metallstreben leise durch die Folie nach außen bohrten. Die Verbindung von „Innen“ nach „Außen“. Kommunikation. Verschmelzung. Austausch. Nur noch zart getrennt durch ein dünnes Häutchen. Einer Membran.

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Der Austausch.

Meine Veränderung des Mombrus erzielte meine gewünschte Wirkung. Die gespannte Folie erfüllte nun die Funktion einer Membran. Theoretisch könnte diese nun auch Schallwellen übertragen. Von innen nach außen. Oder kleine Teilchen könnten durch sie hindurch und die Ebenen wechseln. Gefühle und Emotionen wechseln. Die Verbindung zweier Elemente, zweier Zustände. Außen und innen verschmelzen zu einem jetzt. Hell und Dunkel. Nähe und Entfernung. Durch Licht wurde der Prozess noch verstärkt. Und die Fotos, die ich dann von dem Objekt anfertigte drückten exakt meine Gefühle und Gedanken aus. Der Kontrast zwischen leisen, leichten Weißflächen und den sehr starren schwarzen Metalldrähten. Das Häutchen wirkt wie eine Sphäre. Ein Raum. Möchte es raus? Oder bleibt es im Inneren? Nähe wird dank der Schatten auf der Fläche sichtbar.  Enge im Kontrast zur Weite. Gefangen. Frei.

 

 

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